Historische Kartensammlung aufwendig restauriert

Historische Kartensammlung aufwendig restauriert


"Prospecte des Hartzwalds", kolorierter Kupferstich, Homannsche Erben, Nürnberg 1737.
© (RFB PS B I 3)

In der rund 12.000 Bände umfassenden Sammlung Heubner, die durch Ankauf des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) in die Bibliothek des Predigerseminars gelangte, befindet sich ein Atlas mit 145 gezählten Blättern, in dem Kartenwerke unterschiedlicher Herkunft zusammengefasst wurden. Der größte Teil der Karten stammt aus dem Nürnberger Verlag Johann Baptist Homanns (1664­­­­–1724). Homann und seinen Erben gelang es ab 1702, die vorherrschende Stellung niederländischer Kartenhändler zu brechen und ihren Verlag zum wichtigsten Anbieter in diesem Segment des Buchmarktes in Deutschland zu entwickeln. Weitere Karten stammen aus der Werkstatt des Augsburger Kartographen und Kupferstechers Matthias Seutter (1678-1757), der bei Homann gelernt hatte. Das Spektrum reicht von Welt- und Hemisphären-Karten über Kontinentalkarten bis hin zur Darstellung von Territorien und Regionen. Auch besondere Themen werden ins Bild gesetzt, so finden sich „Prospecte des Hartzwalds“, die verschiedene Szenerien und Arbeitsvorgänge im oberharzer Bergbau sehr detailreich zeigen.

Vermutlich hat der Theologe, Seminardirektor und Büchersammler Heinrich Leonhard Heubner (1780-1853) die Kartenstiche zunächst als lose Blätter erworben und dann in eigener Anordnung binden lassen. Der historische Pappeinband war stark zerstört, viele Karten aus der Bindung gelöst und schadhaft. Im Jahr 2023 konnte eine umfassende Restaurierung in Auftrag gegeben werden, nun steht der außerordentlich schöne Band wieder für die Nutzung in der RFB zur Verfügung.